La Gomera ist mit einem attraktiven Urwald – einem Laurisilva-Wald – gesegnet, der die oberen Hänge auf der Nordseite der Insel bedeckt. Das üppige, intensiv strahlende Grün wurde mit einer Vielzahl von Bäumen, Pflanzen und Sträuchern angereichert, die durch die optimale Kombination hoher Luftfeuchtigkeit mit konstanter Temperatur das ganze Jahr über wachsen können. Der Garajonay Nationalpark ist ein natürlicher und ökologischer Schatz, wenn es um Biodiversität geht. Daher gilt es, ihn so gut wie möglich zu schützen, weshalb er bereits im Jahr 1986 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.
Benannt wurde der Park nach der Felsformation Garajonay, mit rund 1.484 Meter (ca. 4.869 Fuß) der höchste Punkt der Insel. Dazu gehört außerdem ein kleines Plateau, das mit einer Höhe von rund 790 bis 1.400 Meter (2.600 bis 4.600 Fuß) über dem Meeresspiegel liegt.
Die im Norden der Insel liegenden Täler weisen die höchste Luftfeuchtigkeit auf und sind optimal geschützt, daher werden sie von reichen und komplexen Wäldern bedeckt. Man nennt diesen Waldabschnitt auch das Tal Laurisilva, ein waschechter subtropischer Regenwald, in dem man außerdem die größten Lorbeerbäume finden kann. Höher gelegen und daher weniger vor Wind und Sonne geschützt, verliert der Wald auf natürliche Art und Weise einige seiner empfindlicheren Arten. Diesen Waldabschnitt nennt man Hang Laurisilva (Laurisliva de ladera). Im Süden der Insel besteht der Wald hauptsächlich aus einer Mischung von Buche und Heide. Diese Baumarten haben sich im Laufe der Jahrhunderte optimal an die Gegebenheiten angepasst und kommen so mit der weniger feuchten Atmosphäre gut zurecht.
Ein weiteres Highlight des Nationalparks sind die massiven Felsen, die man entlang der ganzen Insel finden kann. Diese sind Überbleibsel ehemaliger Vulkane, deren Formen durch jahrzehntelange Erosion geschärft wurden. Einige dieser Felsformationen, wie die “Fortaleza” (spanisch für “Festung”), galten bei den Ureinwohnern als heilig, und waren außerdem der ideale Rückzugsort bei Angriffen. Der ganze Park ist von einem Netz aus Wanderwegen durchzogen, da Trekking auf der Insel eine der Hauptaktivitäten für Touristen darstellt.
Ein nahegelegenes und charmantes Dörfchen namens El Cedro bietet eine Vielzahl von Ausgangspunkten für eine Wanderung entlang kleiner Bäche. Es gibt ein Restaurant “La Vista” – ein typisches Lokal, wo man sich während einer Wanderung entspannen und eine Schüssel Potaje de Berro (Wasserkressensuppe) essen kann.
Ein Besuch im Besucherzentrum Juego de Bolas in den höheren Ebenen von Agulo kann bei der Planung der Wanderung helfen und als kleiner Guide durch den Park dienen. Das Zentrum bietet Informationen über Garajonay, inklusive des Botanischen Gartens, in dem es einige der einheimischen Pflanzenarten zu bestaunen gibt, die man während einer Wanderung auch in natürlicher Umgebung findet.
La Gomera ist ein Paradies für Wanderer, in dem es durch markierte Wanderwege für jedes Erfahrungslevel tolle Optionen gibt. So findet jeder für sich den richtigen Weg, die Natur zu erkunden und die Insel auf ganz eigene Weise kennenzulernen. Informationen über Wanderwege, Karten sowie professionelle Reiseführer finden Sie in allen Tourismusbüros.
Das angenehme Klima und die sicheren Wanderwege machen La Gomera zu einem idealen Reiseziel. Es gibt keine gefährlichen Tiere wie giftige Schlangen oder Skorpione – dafür aber umso mehr einheimische Pflanzen- und Tierarten.
Schnüren Sie Ihre Schuhe und entdecken Sie die wunderschönen Naturschätze La Gomeras!